Wohnungsnot ist ein Problem, das längst sind nicht mehr nur Randgruppen betrifft, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Mieten steigen vielerorts rasant, viele Menschen müssen ihr langjähriges Zuhause, ihr soziales Umfeld verlassen und finden keine Wohnung, die sie sich leisten können.
Auch in Geislingen leben Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt kaum Chancen auf eine bezahlbare Wohnung haben. Die Wohnungssuchenden sind ganz normale Menschen mit geringem Haushaltseinkommen. Das ist die alleinerziehende Mutter, die wegen der Kinderbetreuung nur in Teilzeit berufstätig sein kann. Das ist der Rentner, der nach langem Berufsleben dennoch nur über eine geringe Rente verfügt oder die Familie mit drei Kindern, die sich die hohe Miete für eine angemessene Wohnung nicht leisten kann.
Der Diözesanrat der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat sich diesem Problem angenommen und sich im Rahmen der pastoralen Schwerpunkte der Diözese dazu entschieden, Initiativen zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums zu fördern und dafür einen Förderfonds "Bezahlbarer Wohnraum" aufgelegt.
Daraus entstand auch das Caritas-Projekt "TürÖffner", das gemeinsam mit dem katholischen Dekanat und der Stadt Geislingen Eigentümer von freistehenden Wohnungen anspricht und zur Vermietung ermutigt. Die Caritas unterstützt mit dem Projekt Mieter*innen und Vermieter*innen beim Zusammenkommen und begleitet beide Parteien bei Bedarf in den ersten beiden Jahren des Mietverhältnisses. So sollen ein gelingendes Miteinander gesichert und langfristig Perspektiven geschaffen werden.
Hans-Peter Kensbock, Mitarbeiter im Projekt, stellte die Initiative TürÖffner bei einer Mitgliederversammlung von Haus und Grund vor und erhielt dabei positive Resonanz. Peter Spaich, Vorsitzender von Haus und Grund, freute sich, dass nicht nur die Belange der Mieter*innen sondern auch die Sorgen der Vermieter*innen beim TürÖffner in den Blick genommen werden. "Es ist für die Vermieter*innen eine große Entlastung, dass die Caritas vorab schaut, welche Mieter*in für die Wohnung vorgeschlagen wird und nicht 30 oder mehr Menschen durch die Wohnung geführt werden müssen, bis es passt" sagt Peter Spaich. Darüber hinaus hilft die Caritas bei Fragen rund um den Mietvertrag und lässt auch nach Vertragsabschluss Mieter*innen und Vermieter*innen mit ihren Fragen und Sorgen nicht allein. "Das entlastet die Vermieter*innen sehr" so Spaich.
Diese Rückmeldung bestärkt uns darin, dass wir mit dem Projekt TürÖffner einen Rahmen schaffen, der gesellschaftlichen Zusammenhalt ermöglicht und Vorteile für Wohnungssuchende und Vermieter*innen bereit hält.
Wir suchen weiterhin Menschen, die mit uns die gesellschaftliche Herausforderung der Wohnungsnot angehen und anderen ein Zuhause geben.